Die Akupunktur ist ein jahrhundertealtes Heilverfahren, welches aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) stammt. Eine Behandlung soll Energieblockaden lösen und den Organismus wieder ins Gleichgewicht bringen. Dabei sticht der Therapeut feine Nadeln in bestimmte Körperpunkte, um Störungen im Energiefluss zu beheben.
Die Punkte liegen an definierten Energiebahnen, den sogenannten Meridianen. Diese haben Einfluss auf die Funktion aller Organe, denn ein gestörter Energiefluss im Körper kann zu Erkrankungen führen. Die TCM bezeichnet diese Energie als Lebensenergie (Qi). Neben reinen Nadeln kommt noch Wärme oder ein leichter Reizstrom zum Einsatz. Nach den Vorstellungen der traditionellen chinesischen Medizin soll dies die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren.
Die Akupunktur gehört zur Erfahrungsheilkunde
Nach westlichem Verständnis ist die Wirkung der Akupunktur wissenschaftlich nicht ausreichend belegt. Welche genauen naturwissenschaftlichen Prinzipien hinter der Wirkung von Akupunktur stecken, lässt sich nicht genau sagen. Fest steht jedoch, dass es viele positive Erfahrungen und Beobachtungen gibt. Damit lässt sich die Akupunktur in den Bereich der Erfahrungsheilkunde einordnen.
Die Akupunktur soll bei einer Vielzahl von Krankheiten helfen oder deren Heilung unterstützen. Oft kommt sie in Verbindung mit Heilkräutern, Bewegungstherapie oder Ernährungsberatung zum Einsatz. Vor allem soll sie chronischen Schmerzen lindern, die in Begleitung vieler Krankheiten auftreten.
Nach Auffassung der TCM sind Krankheiten Ausdruck einer gestörten Harmonie im Körper. Wenn sich die beiden Gegensätze Yin und Yang nicht im Einklang befinden, ist der Fluss der Lebensenergie gestört.
Anregung der körpereigenen Regulationsmechanismen
Akupunktur kann die körpereigene Regulationsmechanismen anregen und wiederherstellen, da sich jeder Akupunkturpunkt bestimmten Organen und Körperfunktionen zuordnen lässt. Insgesamt gibt es 14 Meridiane mit 361 Akupunkturpunkten. Diese sind mit Nerven, Muskeln, Organen und Schmerzzentren verbunden. Setzt der Therapeut die Akupunkturnadeln entlang der betroffenen Meridiane an, soll das die Nerven und Organe direkt beeinflussen.
Seit über 40 Jahren hat die Akupunktur auch bei uns in der westlichen Welt Einzug gehalten. Viele Ärzte und Heilpraktiker mit Zusatzausbildung bieten diese Therapieform an. Daneben sind es vorwiegend Schmerzambulanzen, die Akupunktur im Programm haben. Akupunktur hat sich als gezielte und ergänzende Behandlung zur Schulmedizin etabliert.
Der Vorteil der traditionellen chinesischen Medizin ist, dass sie den Menschen als ganzes sieht, in dem sie genau hinschaut. Jeder Schmerz und jede Störung des Wohlbefindens ist ein Zeichen, dass etwas nicht stimmt und der Energiefluss gestört ist. Die TCM sucht erst einmal nach den Ursachen einer Erkrankung.
Die Mehrzahl der Akupunkturpunkte befinden sich dort, wo die Nerven aus dem Muskelgewebe austreten. Setzt der Therapeut den Reiz genau an diesem Punkt an, kommt es zu einer Ausschüttung von Hormonen. Über Neurotransmitter lassen sich schmerzhemmende Mechanismen in Gehirn und Rückenmark auslösen. Die Wirkung der Akupunktur kann sich noch verstärken durch Drehen, Heben oder Senken der Akupunkturnadeln.
Akupunktur und Schmerztherapie
Oft kommt die Akupunktur in der Schmerztherapie zum Einsatz. Dadurch dass sie Blockaden löst, lässt sich in vielen Fällen eine Verbesserung des Allgemeinbefindens erreichen. Die belastenden Symptome verringern sich damit deutlich. Wunder kann Akupunktur allerdings nicht vollbringen, denn es kommt immer auf den Lebensstil und die ganzheitliche Betrachtung des Menschen an. Daher sollten Sie sich vorher ausgiebig beraten lassen. Gerne kläre ich Sie in meiner Heilpraxis in Velten über die Behandlungsmöglichkeiten mit Akupunktur auf.
Akupunktur in der Praxis
In der Praxis kommen sehr feine Nadeln zum Einsatz, die nicht wehtun. Mehr als ein Kribbeln oder Ziehen ist es nicht. Hier spricht man vom sogenannten „DeQi-Gefühl“ welches schnell wieder nachlässt. Nach kurzer Zeit stellt sich ein Wohlgefühl ein. Durch den Einstich lassen sich Reflexbögen im Rückenmark aktivieren, die Schmerzen hemmen, die Muskulatur lockern sowie Organe entspannen.
Durch den Einstich aktiviert der Heilpraktiker ein System, das sich diffuse Schmerzhemmungskontrolle nennt. Dadurch nimmt die Schmerzempfindlichkeit an einer anderen Stelle des Körpers ab. Die Haut ist über ein Netz von Nervenfasern mit dem Gehirn und anderen Organen verbunden. Deshalb lassen sich auch innere Organe beeinflussen.
Bei welchen Beschwerden kommt Akupunktur zum Einsatz?
Es gibt Hinweise darauf, dass Akupunktur bei verschiedenen Beschwerden wirken kann. Mitunter genauso gut wie andere Therapien. Zu diesen Beschwerden gehören unter anderem:
- chronische Kopfschmerzen, Migräne
- Gelenkschmerzen
- Rückenschmerzen
- Hauterkrankungen
- Schlafstörungen
Sofern kein organischer Befund vorliegt, gelten chronische Schmerzen als anerkannte Indikatoren für eine Akupunkturbehandlung. Akupunktur-Anwendungsgebiete sind sehr vielfältig, deshalb ist eine ausführliche individuelle Beratung sowie Untersuchung unbedingt angeraten.
Hierfür müssen Ärzte und Heilpraktiker eine spezielle Ausbildung absolvieren. Dazu ist es notwendig, die kulturellen Hintergründe der traditionellen chinesischen Medizin zu kennen. In einer normalen schulmedizinischen Ausbildung kommen diese Aspekte meist nicht vor. Daher sollten Sie sich vergewissern, ob der entsprechende Arzt oder Therapeut über diese Zusatzausbildung verfügt.
Gibt es Bereiche, in denen die Akupunktur nicht hilft?
Nicht jede Erkrankung ist mit Akupunktur behandelbar. Manchmal hilft nur die Kombination mit weiteren Therapieformen, die in den Behandlungsplan integriert sein müssen. Außerdem kommt es sehr auf die Mitwirkung des Patienten an, der festgefahrene Verhaltensmuster ändern muss. Dies kann etwa eine Ernährungsumstellung oder mehr Bewegung sein. Es ist oft nicht die Akupunktur allein, die zu einer Besserung der Beschwerden führt.
Wie läuft die Behandlung mit Akupunktur ab?
Die Behandlung erfolgt im Sitzen oder im Liegen und dauert ungefähr 30 Minuten. Dafür kommen sehr dünne, sterile Akupunkturnadeln zum Einsatz, die der Therapeut nur einmal nutzt. Die Einstichpunkte sind genau vorgegeben. Bei akuten Schmerzen erfolgt eine mechanische Stimulation. Eine Akupunkturbehandlung umfasst bis zu zehn Sitzungen je nach Krankheitsbild. Ab wann eine Besserung eintritt, lässt sich nur im Einzelfall bestimmen.
Bei einigen Menschen gelingt dies schon nach vier bis sechs Sitzungen, bei anderen erst nach Ende der Behandlung. Vor allem bei chronischen Beschwerden kann es erforderlich sein, mehrere Sitzungen durchzuführen. Selbst eine Verschlechterung kann anfangs auftreten, da bestimmte Energiebahnen erst in den Fluss kommen müssen.
Sonderform Ohrakupunktur
Daneben gibt es Sonderformen der Akupunktur wie die Ohrakupunktur, bei der nur wenige Nadeln nötig sind. Sie beruht auf der Idee, dass die Ohrmuschel ein Mikrosystem mit Einfluss auf die restlichen Organe darstellt. Durch Stimulation bestimmter Punkte am Außenohr lässt sich eine wohltuende Wirkung auf den ganzen Körper erzielen. Diese Methode wird als Aurikulotherapie bezeichnet, da sie sich ausschließlich auf Punkte am Ohr konzentriert. Mit bestimmten Punkten am Ohr lässt sich das zentrale Nervensystem stimulieren.
Die Alternativmedizin behandelt damit Schwerhörigkeit, Ohrgeräuschen und Tinnitus. Durch einen regulierten Energiefluss soll das Piepen im Ohr verschwinden. Bestimmte Forschungen weisen darauf hin, dass die Ohrakupunktur beim Abnehmen helfen kann. Durch Freisetzung von Endorphinen reduziert sich die Ansammlung von Glukose. Ein wissenschaftlicher Nachweis hierzu fehlt allerdings noch. Bestimmte Punkte am Ohr waren bereits im alten China bekannt. Die moderne Form der Ohrakupunktur hat sich in Frankreich entwickelt.
Welche Nebenwirkungen können bei der Akupunkturbehandlung auftreten?
Nebenwirkungen sind äußert selten, können aber bei der Akupunktur auftreten. In einigen Fällen ließen sich Schwindelgefühle, Rötungen der Haut, sowie leichte Verletzungen von Blutgefäßen beobachten. Bei Vorerkrankungen sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber.
Akupunktur Fazit
Die Akupunktur ist ein alternatives Heilverfahren, dessen Wirkung wir noch nicht in jeder Hinsicht verstehen. Dennoch hat sie sich in der Praxis bewährt und wird teilweise sogar von der Schulmedizin eingesetzt. Es ist ein wertvoller Beitrag aus der Naturmedizin. Als Heilpraktikerin in Velten gehört die Akupunktur zu den Angeboten meiner Praxis. In einem persönlichen Gespräch informiere ich Sie gerne noch ausführlicher.